Villingen-Schwenningen hat Rücken
Villingen-Schwenningen – Etwa 62 Prozent der Erwachsenen und fast die Hälfte aller Schulkinder in Deutschland leiden mindestens einmal im Jahr an Rückenbeschwerden. Diese nehmen solche Ausmaße an, dass der Arbeit und Schule ferngeblieben wird: Rückenschmerzen waren 2016 nach akuten Atemwegsinfektionen die zweithäufigste Ursache für Krankmeldungen in der Doppelstadt. Beinahe jeder achte Fehltag aus gesundheitlichen Gründen (11,95%) ist hierauf zurückzuführen. Damit liegen die Bewohner Villingen-Schwenningens ungefähr im bundesweiten Durchschnitt (11,64%). Das hat die Schwenninger Krankenkasse aus Daten ihrer Versicherten ermittelt.
„Könnten wir die Rückengesundheit steigern, blieben vielen Menschen Schmerzen und Leid erspart. Auch ließen sich dadurch Kosten im Gesundheitswesen senken“, sagt Siegfried Gänsler, Vorsitzender des Vorstandes der Schwenninger.
Ursachen sind vielfältig
Vor allem Bewegungsmangel, Übergewicht und belastende Körperhaltungen – zum Beispiel langes Sitzen vor dem PC oder schwere, schlecht sitzende und falsch getragene Schulranzen – können zu Veränderungen und Schäden an der Haltung und damit zu Rückenleiden führen. Häufig werden Rückenschmerzen auch durch psychische und soziale Belastungen wie Unzufriedenheit im Job oder Stress verursacht. Ein körperlicher und psychischer Ausgleich ist daher von zentraler Bedeutung für die Rückengesundheit. Mit dem Motto „Balance halten – Rücken stärken“ stellt der diesjährige Tag der Rückengesundheit deshalb ein wichtiges Thema in den Fokus der Öffentlichkeit.
Beschwerden wirksam vorbeugen
Durch regelmäßige Bewegung können Jung und Alt ihr Risiko für Rückenschmerzen und -erkrankungen deutlich senken. Bestehen bereits Beschwerden, so sollte es beim Sport vermieden werden, den Rücken durch Stauchungen, eine gekrümmte Haltung oder ruckartige Bewegungen zusätzlich zu belasten. Nordic Walking, Wandern, Schwimmen und Tanzen sind dann besonders zu empfehlen. Auch beim Arbeiten sollte auf Rückenfreundlichkeit geachtet werden, zum Beispiel durch korrektes Bücken, Heben und Tragen oder eine aufrechte dynamische Sitzhaltung. Entscheidend sind hier auch die ergonomische Ausgestaltung des Arbeitsplatzes sowie passende betriebliche Gesundheitsförderungs- und Vorsorgemaßnahmen.