Schüler zu „Gesundheitsscouts“ ausgebildet
Villingen-Schwenningen – Im Projekt Gesundheitsscout der Schwenninger Krankenkasse und der Stiftung „Die Gesundarbeiter“ lernen Schüler und Auszubildende, wie sie sich im Alltag und insbesondere am Arbeitsplatz gesundheitsbewusster verhalten können. Am 10. April fand hierzu ein Firmentag bei der Sparkasse Schwarzwald-Baar statt.
„Im Projekt Gesundheitsscout erforschen Schüler selbstständig, ob es in einem Betrieb bereits gesundheitsfördernde Angebote gibt. Diese sollen sie gemeinsam mit den dortigen Azubis analysieren, hinterfragen und verbessern“, sagt Susanne Riegger. Sie ist bei der Schwenninger unter anderem für die Gesundheitsförderung in Schulen zuständig.
Im März schulte Riegger die Schüler der Klasse 9a der Realschule des Schulverbunds Am Deutenberg in den Grundlagen des betrieblichen Gesundheitsmanagements. Die Projektinhalte wurden im Wahlpflichtfach MuM („Mensch und Umwelt“) in den Unterricht integriert.
Beim Firmentag bei der Sparkasse Schwarzwald-Baar konnten die Schüler nun ihr erworbenes Wissen in der realen Arbeitsumgebung anwenden. Aufgeteilt in drei Gruppen nahmen sie sich jeweils einem der drei wesentlichen Bereiche der Gesundheitsförderung – Ernährung, Bewegung und Entspannung – an. Ihre Aufgabe: Sie sollen Vorschläge erarbeiten, wie die Sparkasse die Gesundheitsförderung im Betrieb optimieren kann.
Dazu analysierten die Schüler zunächst die bereits bestehenden Angebote im betrieblichen Gesundheitsmanagement der Sparkasse. Dazu gehören zahlreiche, kontinuierlich stattfindende Kurse wie zum Beispiel Aquajogging, „Rückenfit“ und Yoga, die im Jahresverlauf ergänzt um Walking-, Selbstverteidigungs- und weitere Kursangebote. Außerdem gibt es verschiedene Betriebssportgruppen (unter anderem Biken, Laufen, Fußball, Ski und Tennis). Veranstaltungen, Vorträge und Seminare für die Mitarbeiter zum Thema Gesundheit runden das umfangreiche BGM-Programm der Sparkasse ab.
Während des Firmentages interviewten die Schüler die Azubis außerdem zu ihrem Gesundheitsverhalten und was sie persönlich während ihrer Tätigkeit als Belastung empfinden. Zudem wurden ihre Wünsche an den Arbeitsgeber bezüglich des betrieblichen Gesundheitsmanagements erfragt.
Ihre Ergebnisse und Verbesserungsvorschläge werden die Schüler am 28. Mai bei der Schwenninger Krankenkasse vor einer Jury präsentieren. Die besten Konzepte werden mit einem Geldpreis prämiert.
Anschließend sollen die Azubis der Sparkasse die Ergebnisse der Schüler aufgreifen, weiterentwickeln und in ihrem Betrieb als festen Bestandteil des Gesundheitsmanagements etablieren.
Weitere Informationen:
https://www.stiftung-gesundarbeiter.de/portfolio-posts/gesundheitsscouts/
Hintergrundinformation:
Der Gesundheitsscout wurde 2016 von der Schwenninger Krankenkasse und der Stiftung „Gesundarbeiter“ ins Leben gerufen. Das Projekt ist ein Präventionsangebot für Schulen, Unternehmen und soziale Einrichtungen nach dem sogenannten Setting-Ansatz. Gesundheitsfördernde Maßnahmen nach diesem Ansatz sollen Menschen direkt in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld ansprechen und erreichen – zum Beispiel in Kitas, Schulen oder Betrieben. Die gesetzlichen Krankenkassen können gemäß § 20 und § 20a SGB V Leistungen in der Primärprävention und der betrieblichen Gesundheitsförderung erbringen. Sie dürfen jedoch ausschließlich Maßnahmen durchführen und fördern, die den im „Leitfaden Prävention“ des GKV-Spitzenverbandes festgelegten Handlungsfeldern und Kriterien entsprechen. Im Juni 2015 verabschiedete der Deutsche Bundestag das Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention (Präventionsgesetz – PrävG). Dieses sieht unter anderem vor, dass die Kranken- und Pflegekassen 570 Millionen Euro jährlich in entsprechende Maßnahmen investieren.