Früh übt sich: Kindergartenkinder lernen Erste Hilfe
Villingen – Anderen im Notfall zu helfen sollte für uns alle ganz selbstverständlich sein. Dennoch schauen wir oft weg, wenn Hilfe notwendig wäre – meist aufgrund von Versagensängsten oder Zeitmangel. Damit Erste Hilfe zu einer Selbstverständlichkeit wird, möchten die Schwenninger Krankenkasse und die Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. die Hilfsbereitschaft bereits so früh wie möglich fördern. Im Kurs „Ersthelfer von morgen“ lernen die Kinder im Johannes Kindergarten gemeinsam mit ihren Eltern spielerisch die Grundlagen der Ersten Hilfe kennen. Der Kurs ist Bestandteil des Projektes „Fit von klein auf“ der Schwenninger Krankenkasse.
Durch den Kurs führen Michael Beiser und Lea Radtka, die von der Johanniter-Dienststelle Villingen-Schwenningen speziell für die Schulung von Kindern in Erster Hilfe ausgebildet sind. „Unsere Kurse basieren auf einer kindgerechten Mischung aus Lernen, Erleben, Spielen und kreativem Einsatz. Mit diesem Konzept haben deutschlandweit bereits weit mehr als 300.000 Kinder im Vorschul- und Schulalter gelernt, was im Ernstfall zu tun ist“, sagt Michael Beiser.
Im Kurs lernen die Kinder, im Notfall einen kühlen Kopf zu behalten. Sie üben zahlreiche Erste-Hilfe-Maßnahmen und wie sie einen Notruf absetzen. Gemeinsam wird auch besprochen, wie andere getröstet und beruhigt werden können.
Weiterhin sensibilisiert Michael Beiser die Kinder dafür, nicht nur auf andere, sondern auch auf sich selbst Acht zu geben. So lernen sie beispielsweise, wie man viele Unfälle vermeiden und beim Spielen trotzdem Spaß haben kann. Zum Abschluss erhalten die Kinder eine Urkunde und können sich offiziell „Ersthelfer von morgen“ nennen.
Weitere Projekte initiiert und unterstützt die Schwenninger Krankenkasse zusammen mit ihrer Präventions-Stiftung „Die Gesundarbeiter – Zukunftsverantwortung Gesundheit“. So etwa das Projekt „Gesundheitsscout“, welches Schülern die Grundlagen des betrieblichen Gesundheitsmanagements näher bringt.
Weitere Informationen:
Hintergrundinformation:
„Fit von klein auf“ ist ein Präventionsangebot nach dem sogenannten Setting-Ansatz. Derartige gesundheitsfördernde Maßnahmen sollen Menschen direkt in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld ansprechen und erreichen – zum Beispiel in Kitas, Schulen oder Betrieben. Die gesetzlichen Krankenkassen können gemäß § 20 und § 20a SGB V Leistungen in der Primärprävention und der betrieblichen Gesundheitsförderung erbringen. Sie dürfen jedoch ausschließlich Maßnahmen durchführen und fördern, die den im „Leitfaden Prävention“ des GKV-Spitzenverbandes festgelegten Handlungsfeldern und Kriterien entsprechen. Im Juni 2015 verabschiedete der Deutsche Bundestag das Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention (Präventionsgesetz – PrävG). Dieses sieht unter anderem vor, dass die Kranken- und Pflegekassen mehr als 570 Millionen Euro jährlich in entsprechende Maßnahmen investieren.