Der Gesundheitsscout – Schüler decken auf
Villingen-Schwenningen – Das Projekt Gesundheitsscout von der Schwenninger Krankenkasse und der Stiftung „Die Gesundarbeiter“ soll Schülern ab Klassenstufe neun einen praktischen Einblick in das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) ermöglichen und sie frühzeitig für gesundheitsbewusstes Verhalten am Arbeitsplatz sensibilisieren. Im vergangenen Jahr wurde das Projekt ins Leben gerufen und erstmalig in Villingen-Schwenningen durchgeführt. Aufgrund des positiven Feedbacks der Schüler, Lehrerkräfte und Unternehmen geht der Gesundheitsscout 2017 in die zweite Runde – diesmal im Raum Löffingen.
Bereits im März schulten Mitarbeiter der Schwenninger im Schulverbund Löffingen drei Gruppen à sieben Schüler der neunten Klasse in den Grundlagen des BGM. Die Projektinhalte wurden im Wahlpflichtfach MuM („Mensch und Umwelt“) in den Unterricht integriert. Die dabei zum Einsatz gekommene Materialienbox mit Fragebögen, Checklisten und Schulungsunterlagen für Lehrer und Schüler wurden vom Villingen Institute of Public Health (VIPH) der
Steinbeis-Hochschule Berlin entwickelt. Als Partner für die Praxisphase konnte die Schwenninger die Industrieunternehmen FreiLacke und WST Präszisionstechnik sowie die Seniorenresidenz Pro Seniore Schloss Friedenweiler gewinnen.
„Mit dem Gesundheitsscout wollen wir Jugendliche dazu befähigen, selbstständig zu erforschen, ob es in einem Betrieb bereits gesundheitsfördernde Angebote speziell für Auszubildende gibt. Diese Maßnahmen sollen sie verstehen und hinterfragen können und anschließend Analysen und gegebenenfalls auch Verbesserungsvorschläge ausarbeiten“, sagt Sonja Kimmich, Sportwissenschaftlerin bei der Schwenninger. Durch das Einbinden der Lehrkräfte soll zudem das Verständnis für Gesundheit in verschiedenen Lebensbereichen gefördert werden.
Von der Theorie in die Praxis: Firmentag am 08. Mai
Am kommenden Montag können die Schüler das im Unterricht erworbene Wissen in realen Arbeitsumgebungen anwenden. In der Firmenzentrale von FreiLacke in Döggingen, bei WST in Löffingen und bei Pro Seniore in Friedenweiler werden sie das Gesundheitsverhalten der Auszubildenden am Arbeitsplatz beobachten und Verbesserungsvorschläge erarbeiten.
Am 21. Juni werden die Schüler die von ihnen erarbeiteten Ergebnisse und Verbesserungsvorschläge im Schulverbund Löffingen vor einer Jury präsentieren. Die Präsentationen werden mit einem Geldpreis prämiert.
Hintergrundinformation:
Der Gesundheitsscout wurde 2016 von der Schwenninger Krankenkasse und der Stiftung „Gesundarbeiter“ ins Leben gerufen. Das Projekt ist ein Präventionsangebot für Schulen, Unternehmen und soziale Einrichtungen nach dem sogenannten Setting-Ansatz. Gesundheitsfördernde Maßnahmen nach diesem Ansatz sollen Menschen direkt in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld ansprechen und erreichen – zum Beispiel in Kitas, Schulen oder Betrieben. Die gesetzlichen Krankenkassen können gemäß § 20 und § 20a SGB V Leistungen in der Primärprävention und der betrieblichen Gesundheitsförderung erbringen. Sie dürfen jedoch ausschließlich Maßnahmen durchführen und fördern, die den im „Leitfaden Prävention“ des GKV-Spitzenverbandes festgelegten Handlungsfeldern und Kriterien entsprechen. Im Juni 2015 verabschiedete der Deutsche Bundestag das Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention (Präventionsgesetz – PrävG). Dieses sieht unter anderem vor, dass die Kranken- und Pflegekassen künftig mehr als 500 Millionen Euro jährlich in entsprechende Maßnahmen investieren.